23. Meine Mutter und Alzheimer-Krankheit

Meine Mutter litt an Alzheimer. Die Krankheit kam plötzlich und unerwartet mit überraschenden Symptomen und sehr rascher Verschlechterung des Gesundheitszustandes meiner Mutter. Wie man oft sagt: die  Krankheit kam wie der Blitz aus heiterem Himmel!

Vor der Krankheit…

Meine Mutter war eine außergewöhnliche und selbständige Frau. Sie hat mich selbst erzogen und arbeitete sehr schwer um unseren Unterhalt zu verdienen. Da wir eigentlich keine nächsten Verwandten hatten, sorgte sie selbst für alles und war sehr oft überarbeitet und übermüdet.

Meine Mutter war eine sehr intelligente, ausgebildete und vielseitige Frau mit vielen Interessen. Sie interessierte sich u.a. für Geschichte, Geografie, Reisen, Sport (besonders für Skifahren und Eiskunstlauf), Musik, Filme und Literatur.   Sie kaufte immer sehr viele Bücher und auf diese Weise entstand auch eine große Bibliothek in unserem Familienhaus.

Meine Mutter schloss sehr gerne Freundschaften und Bekanntschaften. Demnach hatte sie überall viele Freunde und Bekannte. Sie diskutierte sehr gern über verschiedene Themen und Menschen sprachen sehr gern mit ihr, weil sie immer Zeit für sie hatte und immer bereit war, ihren Problemen zuzuhören, mit ihnen interessante Gespräche zu führen oder einfach nur zu plaudern.

Meine Mutter war freundlich gegenüber allen Menschen, unabhängig von deren Ansichten, religiöser Zugehörigkeit, Drogenmissbrauch, schlechten Gewohnheiten usw. Bei jedem Mensch versuchte sie das Gute aufzusuchen…

Meine Mutter war sehr gläubig (katholisch), betete sehr viel und lebte nach dem Evangelium. Doch trotzen stand ihr das nicht im Weg, mit Atheisten, Agnostiken oder Menschen, die zu unchristlichen Kirchen gehörten, zu sprechen. Obwohl sie fest bei ihrer Meinung stand und direkt und ehrlich ihre Meinung zu verschiedenen Themen äußerte, respektierte sie immer  auch die Ansichten  anderer Menschen.

Meine Mutter war meine beste Freundin. Ich konnte ihr alles anvertrauen, was mir am Herzen lag. Ich wusste, dass ich ihr immer von meinen  Sorgen und Problemen erzählen konnte. Sie tröstete mich dabei und versuchte, die beste Lösung zu finden. Nachdem ich mein Familienhaus verlassen hatte und in die Hauptstadt umgezogen war, waren wir jeden Tag im telefonischen Kontakt und konnten stundenlang  am Telefon reden.

Meine Mutter war sehr anstrengend, aber ich bin ihr dafür dankbar. Einerseits verwöhnte sie mich, andererseits war sie aber auch streng mit mir. Sie forderte sehr viel von sich selbst und stellte mir selbstverständlich auch hohe Forderungen. Sie sagte mir immer, dass man wahre Erfolge nur mit schwerer Arbeit, Ausdauer und Anstrengung erreichen könnte.

Meine Mutter zeigte mir, wie ich Schwierigkeiten und Hindernisse überwinden und bewältigen sollte. Sie zeigte mir, dass der Mensch sich nie unterkriegen lassen sollte, wenn das Leben manchmal sehr schwierig ist. Sie lehrte mich, dass es für uns nichts Unmögliches gibt, wenn wir in einer engen Beziehung zu Gott stehen.  Ich bin ihr für alles, was sie für mich getan hat, sehr dankbar. 

Meine Mutter war eine außergewöhnliche Frau. Und so möchte ich sie für immer in meinem Gedächtnis und in meinen Erinnerungen behalten….

Als die Krankheit kam…

Die Alzheimer-Krankheit ist eine hirnorganische Demenzerkrankung. Das Krankheitsbild ist gekennzeichnet durch Gedächtnis- und Orientierungsstörungen, sowie Störungen des Denk- und Urteilsvermögens. Diese Störungen machen die Bewältigung des normalen Alltagslebens immer schwieriger. Bei der Demenz sind die Patienten zunehmend auf Hilfe und Unterstützung angewiesen. Alzheimer ist eine Krankheit, die Gehirnzellen unwiederbringlich zerstört und letztendlich zum geistigen und später körperlichen Tod führt.

Als die ersten Symptome bei meiner Mutter erschienen, dachte ich zuerst, dass ich mit einer ganz normalen Vergesslichkeit zu tun hatte, die doch bei mehreren Menschen auftritt und darum gab es meiner Meinung nach kein Grund zur Beunruhigung. Äußerlich schien  mit meiner Mutter eigentlich alles in Ordnung zu sein und damals nahm ich die ersten Zeichnen der Krankheit auch nicht ernst.

Im Laufe der Zeit habe ich aber bemerkt, dass meine Mutter Probleme mit der Orientierung hatte. Zum Beispiel konnte sie den Weg vom Geschäft oder von der Kirche nicht mehr nach Hause finden. Es passierte auch ab und zu, dass sie sich nicht klar ausdrücken konnte. Sie erzählte mir manchmal auch etwas, was nicht stattgefunden hatte. Mit der Zeit sagte sie immer öfter sehr sonderbare Dinge, z.B. war sie überzeugt, dass es noch jemanden  in unserer Wohnung gab. So hat sie auch im Fenster mehrere Menschen gesehen, von denen u.a. auch Mitglieder unserer Familie, Verwandte und Freunde, die schon vor vielen Jahren gestorben sind, waren, aber auch verschiedene unbekannte Menschen. Und sie hat sich mit ihnen immer wieder unterhalten.

Ich habe auch bemerkt, dass ihr Verhalten sich sehr geändert hat. Das waren die äußeren Zeichen der Persönlichkeitsveränderung (die viele Alzheimer-Kranke durchgehen). Sie sprach auf eine Weise, die ganz neu für mich war und an die ich auch nicht gewöhnt war. Dabei redete sie sehr viel und erzählte, was ihr gerade einfiel, aber das waren einfach nur reine Phantasien.

Da alle diese Symptome zusammen aufgetreten sind, war dies ein Grund einen Arzt aufzusuchen. Danach musste sie auch ins Krankenhaus gehen, wo schließlich die richtige Diagnose (Alzheimer –Krankheit) gestellt wurde.

Nach der Diagnose kamen im Laufe der Zeit andere Symptome auf. Es wurde deutlich, dass sie nicht mehr wusste, wie man mit verschiedenen Geräten (z. B. Radio, Telefon)  umgeht und auch, wie und wo man das Licht ein- oder ausschaltet usw.

In dieser Zeit wurde für meiner Mutter das „Heimgehen“ das Wichtigste. Dieser Drang war unglaublich stark. Sie wiederholte sehr oft: „Ich gehe Heim!“ oder „Wann gehen wir Heim?“ Ab und zu versuchte sie unsere Wohnung zu verlassen und wollte  „heimgehen“.

Mit der Zeit konnte ich mit meiner Mutter normalerweise nicht mehr sprechen. Mit jedem Tag und jeder Woche wurde sie allmählich zu einem kleinen (1-2 jährigen) ratlosen „Kind“, das nicht imstande war, seine Gedanken und Gefühle auszusprechen, normale Gespräche zu führen, selbständig alltägliche Pflichte zu erfüllen, richtig die Welt zu verstehen und zu begreifen.

Später, ca. nach einem Jahr nach der Diagnose, erkannte sie mich kaum. Sie dachte, dass ich ihre Freundin sei und sie fragte mich immer wieder nach „ihre Tochter“, also nach mir.

Meine Mutter lebte in einer anderen Welt, in der sie ihr eigenes Leben führte, eigene Freunde und Bekannte hatte und Ereignisse erlebte, von den ich keine Ahnung hatte. Sie lebte in einer Welt, zu der ich keinen Zugang und Eintritt hatte.

***

Zur meiner Überraschung traf ich gleichzeitig mehrere Menschen in meiner Nähe, die mit Alzheimer-Kranken zu tun hatten. Sie haben mir bewusst gemacht, dass im Laufe der Zeit meine Mutter eine ständige Hilfskraft (täglich 24 Stunden) brauchen würde und ich sie nicht mehr allein zu Hause lassen dürfte. Sie gaben mir mehrere Ratschläge u.a. mich innerlich darauf vorzubereiten, dass in dieser Krankheit alles möglich ist und früher oder später die schlimmsten Symptome der Krankheit kommen würden. Manche Leute rieten mir meine Mutter ins Altenheim abzugeben (ich finde das wäre die schlimmste Lösung), denn ansonsten würde ich die Lage im Laufe der Zeit psychisch nicht mehr aushalten.

Schon bald zeigte es sich, dass sie Recht hatten, wenn es um die Enwicklung der Krankheit ging. Die Krankheit enwickelte sich weiterhin sehr schnell. Mit der Zeit musste ich meine Ausgänge allmählich begrenzen. Gleichzeitig musste ich auf viele Dinge und verschiedene Tätigkeiten verzichten.

***

Die Krankheit meiner Mutter war für mich eine schreckliche Überraschung. Am Anfang wollte ich nicht glauben, dass meine Mutter so schwer krank war und dass sie niemals mehr zur Gesundheit zurückkommen würde. Es war sehr schwierig für mich diese Wahrheit anzunehmen, dass keine Besserung mehr kommen würde und dass sich das Verhalten meiner Mutter nicht mehr ändern würde.

Eigentlich war es für mich ganz unmöglich, dieser Tatsache gegenüber zu stehen. Ich war nicht imstande mich dem Schicksal und einer für mich ganz neuen Lebenserfahrung zu fügen. Ich war nicht imstande meine kranke Mutter richtig zu verstehen und diese schlimme Krankheit zu begreifen.

Probe der Liebe

Der Gesundheitszustand meiner Mutter hat mich sehr schwer beeinflusst. Zuerst bin ich in eine schlechte Stimmung geraten, dann erschien bei mir eine tiefe Frustration, ich wurde sehr unruhig und konnte gar nicht zur Ruhe kommen. Im Gegenteil! Angst und Unruhe wurden allmählich immer stärker.

Vor allem hatte ich vor der Zukunft Angst und war voller Auflehnung. Ich hatte doch vorher berufliche Pläne, wollte mich weiterhin entwickeln, lernen und verschiedene Lebensziele erreichen. Und plötzlich wurde es mir klar, dass ich meine Pläne wahrscheinlich nie verwirklichen könnte. Es wurde mir ganz klar, dass ich auf mehrere Dinge verzichten müsste, die mir bisher wirklich Spaß gemacht haben.

Im Laufe der Zeit und mit der Entwicklung der Krankheit wurden meine negativen Emotionen größer und größer. Ich war weiterhin nicht imstande die schwierige Wahrheit über meine Mutter anzunehmen. Es war für mich ganz unmöglich die neue Situation und neue Pflichte zu bewältigen und mein jetziges Leben zu akzeptieren. Auf diese Weise war ich in den ersten Monaten der Krankheit voller Ärger, Leid und Schmerz, immer  wieder nervös, ungeduldig, unfreundlich usw. Das Bewusstsein über meine eigenen Schwäche und Ratlosigkeit verursachte bei mir viel Schmerz und wurde zu einer Quelle meiner Verzweiflung. Manchmal hatte ich einfach Lust alles hinter mir zu lassen und bis ans Ende der Welt zu „fliehen“.

***

Schließlich kam es dazu, dass mein innerlicher Zustand sich gegenüber meiner Mutter negativ äußerte und ich nicht imstande war, richtig für sie zu sorgen. Wenn ich bei mir ganz genau nachschaute, stellte ich fest, wie viel Egoismus uns Selbstliebe in mir war. Ich war mir die ganze Zeit dessen bewusst, dass ich schlecht handelte und dabei auch meine Mutter verletze, aber mein schlechtes Benehmen war von mir selbst unabhängig. Auf diese Weise wurde ich immer wieder zwischen der Liebe und dem Ärger, dem Ärger und der Liebe hin und her gerissen… Das Bewusstsein meiner eigenen Schwäche und Sündhaftigkeit war für mich entsetzlich. Das waren sehr schreckliche Monate.  

***

Eines Tages verstand ich, dass ich auf diese Weise nicht mehr leben konnte. Es fehlte mir Geduld und Ausdauer, aber vor allem wahre Liebe zu meiner kranken Mutter. Gleichzeitig kam ich zum Entschluss, dass mein Verhalten nicht imstande war, meine Mutter und ihre Gesundheitszustand  positiv zu verändern.

Alle für mich  schweren Situationen zeigten mir nicht nur meine Schwächen aber machten mir auch bewusst, dass ich immer wieder mein Benehmen korrigieren und mich selbst bekehren musste.

Das war auch eine Probe meines Glaubens. Ich konnte nicht verstehen, dass Gott mich und meine Mutter wieder mit einer schweren Erfahrung belasten wollte. Ich habe mich in meinen Gedanken mit Ihm oft gestritten und mich mit Ihm verärgert unterhalten und gefragt: „Warum…?“ 

Da ich früher von Jesus körperlich geheilt wurde, habe ich auch diesmal mehrmals Menschen aus der Kirche, besonders aus der Charismatischen Erneuerung, um ein Fürbittegebet  gebeten. Aber Gott  schwieg. Mit der Zeit wurde mit klar, dass Jesus  meine Mutter von der Krankheit nicht heilen wird. Als schließlich ein paar Monate vergingen und der Zustand meiner Mutter sich deutlich verschlechtert hat, habe ich begonnen Gott zu fragen: „Was erwartest Du von mir?“

Immer, als ich auf diese Weise fragte, spürte ich in meinem Herzen sowie auch in meinem Gewissen eine Antwort auf diese Frage. Ich spürte innerlich, dass ich die Krankheit meiner Mutter annehmen und für meine Mutter richtig sorgen sollte. Ich spürte, dass dies Gottes Wille für mein Leben in der nächsten Zeit war.

Also habe ich mich entschlossen, etwas mit mir zu tun und mein Verhalten zu ändern, als auch negative Gefühle, die mich begleiteten, zu überwinden. Ich musste etwas gegen mein wichtigstes und ernsthaftestes Problem unternehmen und einen richtigen Ausweg dafür finden. Ich verstand, dass sich etwas in meinem Leben ändern musste, sonst würde es mit mir noch schrecklicher werden.

 Wahre Liebe kommt aus der Himmel

Ich beschloss mich gegen den Ärger und negative Gefühle mit Hilfe von Gebeten zu „kämpfen“. Es kam mir in den Sinn, mich an die Barmherzigkeit Gottes zu wenden und Jesus um Geduld, Ausdauer und vor allem um Liebe gegenüber meiner Mutter zu bitten. Ich bat Ihn auch mit zu helfen, mein Benehmen zu ändern.

Barmherzigkeit ist die größte Eigenschaft Gottes. Denn Barmherzigkeit Gottes bedeutet, mit menschlichem Elend Mitleid zu haben und dem Menschen, der sich mit seinem Vertrauen an Gott wendet, in Not zu Hilfe zu kommen.

Darum betete auch ich jeden Tag mehrmals den Rosenkranz zur Barmherzigkeit Gottes, indem ich um Verzeihung aller meiner Schulden und Sünden, sowie auch eine innere Veränderung bat. Gleichzeitig bat ich Gott um die Gnade meine Bitte anzunehmen und mir meiner schwierigen Situation zuzustimmen.

***

Gott hat auf meine Bitte sehr schnell geantwortet.  Gleich nach den ersten Gebeten habe ich bemerkt, dass ich geduldiger wurde und hatte auch mehr Verständnis meiner Mutter und ihrer Krankheit gegenüber. Ich war wieder freundlich, lieb, nett und hilfsbereit bei der Pflege meiner Mutter. Ich war wieder voller Ruhe und Freude. 

Gott half mir, hatte den Willen mich zu erhören, meine Last von mir zu nehmen, so das ich mit Liefe für meine Mutter sorgen konnte. Ich war imstande mutig und problemlos meine Situation anzunehmen,  sie  zu akzeptieren und meine täglichen Pflichte ohne zu zögern zu erfüllen.

Ich habe auch meinen Optimismus wieder zurückbekommen und machte mir auch nicht so viele Sorgen um die Zukunft, die ich Gott abgegeben habe. Auf diese Weise fiel es mir leichter zu leben.

Jedoch jedesmal, als ich auch nur an einem Tag aufhörte zu beten, kehrten negative Gefühle zurück. Ich machte wieder Fehler und es war für mich unmöglich,  richtig für meine Mutter zu sorgen. Ich war überzeugt, dass ich mit meinen eigenen Kräften nicht imstande war für meine Mutter zu sorgen und die jetzige Situation mit all den damit verbundenen Problemen zu bewältigen. Deswegen habe ich mich entschlossen den Rosenkranz zur Barmherzigkeit Gottes jeden Tag zu beten.

Sinn des Leidens

Am Anfang der Krankheit stellte ich mir und Gott sehr oft die folgende Frage: Warum leidet meine Mutter? Warum leide ich?  Im Laufe der Zeit  konnte ich schließlich den Sinn meines Leidens verstehen und auch begreifen, warum meine Mutter litt. Jetzt sehe ich die Krankheit meiner Mutter als eine große Gnade Gottes, für die ich Gott dankbar sein sollte. Gott hat sehr genau gewusst, dass die Krankheit meiner Mutter ein wunderbares Antidotum für meine kranke Seele war.

Ich habe festgestellt, dass die Krankheit meiner Mutter Gottes Aufforderung zur Liebe war. Eine Aufforderung, mich Gott zu nähren, Ihn und meine Mutter mehr zu lieben und meiner Mutter mit Liebe zu dienen. Ich habe  entdeckt, dass das Leiden eine heilende Macht hatte, die mich selbst, mein Herzen und mein Leben, von Egoismus, Selbstliebe, Ehrgeiz und von anderen negativen Eigenschaften – die mich innerlich vorher zerstört hatten und mein Leben beeinflussten –  befreite.

Mir wurde klar, dass ich in meinem Leben vor allem nach meiner eigenen Bequemlichkeit, Komfort und Nährboden für meinen eigenen Egoismus suchte. Ich war daran interessiert ein unbeschwertes, bequemes und sorgenfreies Leben zu  genießen. Zu dieser Zeit wurde mir klar, dass ich mich in meinem ganzen Leben mehr mit mir selbst als mit meiner Mutter beschäftigt hatte.

Ich habe verstanden, dass immer, wenn ich die Krankheit meiner Mutter mit Dankbarkeit annahm, mich Gott rein wusch, mich heiligte und mir half Jesus ähnlich zu werden. Man sagt manchmal sogar: „das Leiden veredelt das Herz“.

Da ich sehr viel darüber nachgedacht habe, bin ich zum Entschluss gekommen, dass das Leiden  wie  ein Tor ist, das mir den Weg zur tiefen Freundschaft und Nähe zu Gott öffnet. Als ich schließlich begriff, dass es mir den Weg ins Paradies öffnet, wurde mein Kreuz in Form von Leid, kaum zu spüren – genauso, wie das Kreuz von Jesus Christus.

***

Jeden Tag bat ich Jesus erneut, mich zu stärken. Er veränderte mich innerlich – nahm mir meinen Ärger, Unruhe, Ungeduld und gab mir seinen Frieden, Ruhe und Freude. Er beschenkte mich mit einer innerlichen Stärke und Geduld und half mir meine kranke Mutter besser zu verstehen und zu akzeptieren, unabhängig davon, wie sie war und was sie machte.

Jesus veränderte  meine Gedanken und bekehrte mein Herzen. Ich spürte, dass das Alte in mir abstarb und sich ein neues Leben entfaltete.

(Meine Mutter ist am 14. September 2010 gestorben)