Das Bild der Barmherzigkeit Gottes

Das Bild der Barmherzigkeit Gottes von Eugeniusz Kazimirowski in Vilnius (1934)

Ich überreiche den Menschen ein Gefäß, mit dem sie zur Quelle  der Barmherzigkeit um Gnaden kommen sollen.  Dieses Gefäß ist das Bild mit der Unterschrift: „Jesus, ich vertraue auf Dich“ (Tagebuch 327)

Am 22. Februar 1931 hatte Schwester Faustina eine Vision, in der Herr Jesus ihr ließ, ein Bild mit der Unterschrift „Jesus, ich vertraue auf Dich“ malen. Herr Jesus erschien ihr in einer solchen Gestalt, wie Er auf dem Bild zu sehen ist.  

„Am Abend, als ich in der Zelle war, erblickte ich Jesus, den Herrn in einem weißen Gewand. Eine Hand war zum Segen erhoben und die andere berührte das Gewand auf der Brust. Von der Öffnung des Gewandes an der Brust gingen zwei große Strahlen aus, einer rot und ein blasser (…). Nach einer Weile sagte Jesus zu mir: “Male ein Bild, nach dem, was du siehst, mit der Unterschrift: “Jesus, ich vertraue auf Dich!“ (Tagebuch 47)

In der späteren Offenbarung erklärte der Herr Jesus der Schwester Faustina die Bedeutung der Strahlen:  

“Die zwei Strahlen bedeuten Blut und Wasser. Der blasse Strahl bedeutet Wasser, das die Seelen rechtfertigt, der rote Strahl bedeutet Blut, welches das Leben der Seelen ist … Diese zwei Strahlen drangen aus den Tiefen Meiner Barmherzigkeit, damals, als Mein sterbendes Herz am Kreuz mit der Lanze geöffnet wurde. Diese Strahlen schützen die Seelen vor dem Zorn Meines Vaters. Glücklich, wer in ihrem Schatten leben wird, den der gerechte Arm Gottes wird ihn nicht erreichen.“ (Tagebuch 299)

Das Bild der Barmherzigkeit Gottes von Adolf Hyła (1944)

Das Bild der Barmherzigkeit Gottes knüpft an das Leiden und den Tod Jesu Christi am Kreuz an, als ein römischer Soldat das Herz unseres Erlösers mit einer Lanze durchstieß:

“Also kamen die Soldaten und zerschlugen dem ersten die Beine, dann dem andern, der mit ihm gekreuzigt worden war. Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass Er schon tot war, zerschlugen sie Ihm die Beine nicht, sondern einer der Soldaten stieß mit der Lanze in Seine Seite und sogleich floss Blut und Wasser heraus.“ (Joh 19: 32-34)

Die Wunden der durchbohrten Hände und Füße Jesu Christi, die auch auf dem Bild zu sehen sind, erinnern uns an Seine Passion. „Mein Blick auf diesem Bild gleicht Meinem Blick vom Kreuz.“ (Tagebuch 326) – sagte Herr Jesus zur Schwester Faustina.

Das Bild der Barmherzigkeit knüpft auch an die Auferstehung Jesu an. „Ich wünsche, dass das Bild, welches du mit dem Pinsel malen wirst, am ersten Sonntag nach Ostern feierlich geweiht wird. Dieser Sonntag soll das Fest der Barmherzigkeit sein.“ (Tagebuch 49). An diesem Tag, d. h. am Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit wird in der Kirche das Evangelium von Auferstehung Jesu Christi gelesen. Das Bild der Barmherzigkeit Gottes stellt den auferstandenen Herrn Jesus dar, der den Jüngern in leiblicher Gestalt im oberen Raum erschien.

Der Herr Jesus erwartet von uns, dass wir das Bild der Barmherzigkeit Gottes verehren. Auf  diese Weise preisen und verehren wir Seine unendliche Barmherzigkeit. Der Wunsch des Herrn Jesus ist, dass dieses Bild auf der ganzen Welt verehrt wird (Vgl. Tagebuch 47). Außerdem ist Sein Wille, dass das Bild der Barmherzigkeit Gottes „öffentlich verehrt“ wird (Vgl. Tagebuch 414).

Das Bild des barmherzigen Jesus soll uns nicht nur an seine schmerzhafte Passion und seine unendliche Barmherzigkeit erinnern, sondern auch an die Notwendigkeit, Werke der Barmherzigkeit zu tun, ohne die der Glaube des Christen tot ist. „Ich verlange von dir Taten der Barmherzigkeit, die aus deiner Liebe zu Mir hervorgehen  sollen” (Tagebuch 742). Das Bild soll an die Forderungen der Barmherzigkeit Gottes erinnern, “denn auch der stärkste Glaube hilft nichts ohne Taten” (Tagebuch 742).

Das Bild der Barmherzigkeit Gottes mit der Unterschrift „Jesus, ich vertraue auf Dich“ soll uns inspirieren, auf Gott völlig zu vertrauen. Ohne vertrauensvolle Haltung gegenüber Gott wird die Andacht zur Barmherzigkeit Gottes nicht richtig praktiziert. Herr Jesus sagte: „Aus Meiner Barmherzigkeit schöpft man Gnaden nur mit einem Gefäß – und das ist Vertrauen.“ (Tagebuch 1578)

Mit der Verehrung des Bildes der Barmherzigkeit Gottes sind wunderbare Verheißungen des Herrn Jesus verbunden, sofern die Bedingungen der Andacht zur Barmherzigkeit Gottes erfüllt werden d.h. die Haltung des Vertrauens auf Gott und die Haltung der Barmherzigkeit gegenüber den Nächsten (Taten der Barmherzigkeit).

Durch dieses Bild wird Jesus Christus  den Seelen viele Gnaden erteilen (Vgl. Tagebuch 742). Jesus versprach, dass jene Seele, die das Bild der Barmherzigkeit Gottes verehrt, nicht verloren geht (Vgl. Tagebuch 48) d.h. bekommt die Gnade der ewigen Erlösung. Wer das Bild verehrt, wird im irdischen Leben große Gnaden erhalten u.a. die Gnade eines glücklichen Todes und andere Gnaden, um die barmherzige Leute  vertrauensvoll  bitten (Vgl. Tagebuch 48).

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