12. Kampf gegen panische Ängstanfälle und Besuche beim Exorzisten

Niemand wird DAS begreifen,
WAS er vorher selbst nie erfahren hat

Der Winter dieses Jahres war ungemein hart, außerordentlich frostig und schneereich. Als ich nach Weihnachten mein Familienhaus verlassen wollte, um zur Hauptstadt zurückzukehren, musste ich zuerst die mächtigen, bis über 1,5 Meter hohen Schneewände bewältigen. Der Zaun vor meinem Haus war ganz unter meterhohem Schnee begraben und nicht zu erkennen. Im ganzen Land herrschten Wetterbedingungen, die mit einer Naturkatastrophe verglichen werden konnten: mit Schnee bedeckte und unbefahrbare, unpassierbare  Straßen, Orte vollkommen abgeschnitten vom Rest der Welt und dazu kam der klirrende Frost, der sich jeden Tag verschärfte. Ein paar Tage nach meiner Rückkehr ist es plötzlich warm geworden und auch somit kam es zum unerwarteten Schmelzen des Schnees. Die Temperatur stieg einige Grad über Null an, der Schnee begann sehr schnell zu tauen und bald waren vom Eis bedeckte Flächen überall zu sehen, die bisher unter dem Schnee versteckt waren.

Der plötzliche Wechsel des Wetters hatte einen sehr schlechten Einfluss auf mein Wohlbefinden. Meine Beine, Hände und Schultern taten mir wieder sehr weh. Es war sehr rutschig und ich machte mit größter Schwierigkeit sehr kleine Schritte auf den gefrorenen und rutschigen Gehwegen, die von Schneeresten und vom Eis bedeckt waren. In den nächsten Tagen fühlte ich mich körperlich ganz schlecht. Aber mein  körperlicher Zustand war nicht das schlimmste für mich an diesen Tagen.  Das allergrößte Problem war … meine Angst.

Während der Schnee schmolz, hatte ich Angst, auf die eisbedeckten Straßen hinauszugehen. Wegen den quälenden Schmerzen in meinen Beinen, konnte ich leicht auf dem Gehweg umknicken. Außerdem taten mir meine Waden auch sehr weh. Ich hatte den Eindruck, als ob riesige und sehr schwere Metallkugeln an meinen Füßen befestigt wären. Mein körperlicher Zustand und meine unterbewusste Furcht vorm Umknicken auf der Straße,  verursachten in mir eine neue Art von Angst. Das war eine Angst, sich auf den rutschigen Straßen zu bewegen. Ich fühlte mich draußen nicht sicher und hatte Angst, dass etwas passieren könnte. Nach und nach wurde diese Furcht stärker und erfasste schließlich mein ganzes Sein. Meine damaligen Erfahrungen gehören zu den schlimmsten in meinem ganzen Leben. Das war für mich eine  unglaublich starke Qual.

***

Eines Tages war ich in einem der Stadtviertel. Nachdem ich alles erledigt hatte, ging ich gerade zur Bushaltestelle mit der Absicht, nach Hause zurückzufahren.  

Plötzlich empfand ich ETWAS, was ich als eine riesige und gewaltige Welle des Bösen bezeichnen kann. Das Angstgefühl und der damit verbundenen Panik war sehr viel stärker als irgendwann zuvor. Das ETWAS kam unerwartet und seine Anwesenheit war völlig unabhängig von mir. Ich fühlte mich, als ob ich vom Bösen berührt wurde. In diesem Moment durchrasten meinen Kopf furchtbare Gedanken. Ich war entsetzt.

Ich habe am ganzen Körper gezittert und meine Beine hielten mich nicht mehr. Mit letzten Kräften versuchte ich mich auf den zitternden Beinen zu halten und etwas abzuwarten,  um nicht umzuknicken. Aber böse Gedanken stürmten immer wieder auf mich ein, als ob das ETWAS mir einzureden versuchte, dass ich auf dem rutschigen Gehweg gleich umknicken würde, die Bushaltestelle nicht erreiche und kraftlos auf dem Schnee liegen bleibe würde, ohne aufstehen zu können.

Diese Angst wurde immer größer. Nach einigen Minuten war ich ganz besessen vom Schreck und Panik, die wiederum meine Bewegung lähmten. Ich versuchte weiterhin zu  gehen, aber jeder Schritt wurde zu einer riesigen Qual. Vor Entsetzen musste ich oft stehenbleiben, weil es meine Beine lähmte. So stand ich bewegungslos an derselben Stelle.

Ich versuchte mich an irgendetwas (an einem Zaun oder einem Pfosten) zu halten, um nicht auf den Boden zu stürzen. Ich zitterte ganz stark und konnte mich kaum auf den Beinen halten. Ich tat alles, um nicht noch tiefer in Panik zu geraten. Die schrecklichen Gedanken waren besonders schwierig zu ertragen und zu bewältigen.

Ich musste kämpfen, um mich nicht unterkriegen zu lassen. Ich wollte nicht durch trügerische Gedanken, Entsetzen und Zweifel völlig besiegt werden.  Es schien mir, dass mein „Ich” ganz von Furcht und Schrecken ergriffen war.  Ich war zudem komplett erschöpft.

Plötzlich geriet ein vorbeifahrendes Auto ins Schleudern, fuhr auf das Pflaster und blieb dicht vor mir stehen. Es fehlte sehr wenig, um von ihm angefahren zu werden. Das war ein zusätzlicher Stress für mich, der noch zusätzliche Furcht verursachte und mich ganz aus dem Gleichgewicht brachte.

Furcht schien mich zu besiegen. Ich konnte mich gar nicht konzentrieren, um zu beten und um Gott um Hilfe zu rufen. In dieser kurzen Zeit, die für mich eine Ewigkeit war, empfand ich totale Ratlosigkeit und Schrecken. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Es war schon dunkel, die Straßen waren leer und es kam niemand, der mir helfen konnte, die Bushaltestelle zu erreichen. Immer wieder stand ich an derselben Stelle und hielt mich an einem  Pfosten fest. Es schien mir, als ob das ganze Böse sich gegen mich verschworen hätte. Als ob es mir zeigen wollte, dass meine Situation ganz hoffnungslos war und es keinen Ausweg mehr gab.

Mit meinen restlichen Kräften bewegte ich mich endlich voran. Und dann kam es mir in den Sinn:

-Das stimmt, ich bin wirklich schwach, ratlos und entsetzt, aber Jesus Christus kann mir helfen!

Genau in diesem Moment erinnerte ich mich an das Buch unter dem Titel „ Jesus lebt”, in dem Pater Emiliano Tardiff schreibt, dass wir in Situationen von Bedrohung oder in Not zum Blut und den Wunden von Jesus Christus rufen können, um um Hilfe zu bitten.  Ohne lange zu überlegen, begann ich in meinen Gedanken – mit neuer Kraft- zu Jesus und Maria, Gottesmutter, zu rufen und sie zu bitten, mich vom Bösen zu erlösen.

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Nach einigen Minuten meines eifrigen Gebetes, rührte ich mich von der Stelle. Glücklich gelang es mir, die Straße zu überqueren und die Bushaltestelle zu erreichen. Ich setzte mich auf eine Bank und wiederholte noch einige Male laut und deutlich die Worte des Gebetes um Hilfe. Ich hatte das Gefühl, dass ich ein bisschen stärker wurde.

Als der Bus kam, stieg ich ohne größere Mühe ein. Ständig betend, kam ich zum Stadtzentrum und stieg dort aus, um wieder umzusteigen. Nachdem ich dann aus dem Bus ausgestiegen war, empfand ich wieder eine riesige physische Schwäche in den Beinen und im ganzen Körper. Ich setzte mich an der Haltestelle. Gleich darauf begann ich zu zittern und hatte Krämpfe, die immer stärker wurden. Ich wusste nicht, ob das vor Kälte oder vor Aufregung war. Ich zitterte am ganzen Körper und konnte nicht selbstständig auf den Beinen stehen. Doch als mein Bus kam, stieg ich auch bei diesem Mal ohne Problem ein.

In Ruhe kam ich in meinem Stadtviertel an. Nachdem ich den Bus verlassen hatte, erreichte ich selbständig den Fußgängerübergang. In diesem Moment hielt ich mich wieder aus Furcht an einem Pfosten, ohne mich bewegen zu können. Das ETWAS kam wieder zurück. So begann ich erneut Gott um eine Person zu bitten, die mir helfen könnte, die Straße zu überqueren.

Einige Minuten lang kam niemand. In dieser Zeit hatte ich das Gefühl, dass ich die Spannung in den Beinen nicht mehr lange aushalten konnte und zum Boden stürzen würde.  Aber zum Glück kam eine Frau, die in meinem Wohnhaus wohnte. Die Nachbarin half mir sehr gern und auf diese Weise erreichte ich endlich meine Wohnung.

Als ich nach einigen Minuten aus der Wohnung mit meinem Hund, Sonia, rausging, um einen Spaziergang zu machen, fühlte ich mich noch unsicher. Circa eine Stunde später wollte Sonia wieder nach Draußen. Nach den Ereignissen, die ich an diesem Tag erlebt hatte, war ich unzufrieden, dass ich nochmals aus dem Hause gehen musste. Doch als ich mich draußen befand, wurde mir klar, dass Mut und Kräfte wieder  zurückkamen. Ich hatte keine Angst mehr und stellte sicher die Beine aufs Eis und auf den Schnee. Ich empfand wieder eine innere Ruhe.

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Leider kam die Angst während der nächsten Tage mehrmals zurück und plagte mich schrecklich. Ich suchte nach einer Möglichkeit, sich von dieser Situation zu befreien. Schließlich beschloss ich wieder den Priester Teofil Hermann anzurufen. Der Priester schlug mir vor, gleich am nächsten Morgen zur Kapelle zu kommen. Dabei tröstete er mich, dass alles bestimmt gut sein wird und machte mir Mut.

Als ich mich mit dem Priester traf, erzählte ich ihm erst von meinen Angstanfällen. Dann gingen wir in die Kapelle, wo er mir nach dem Gebet das Sakrament der Krankensalbung spendete.

Nach einigen Tagen kam es zu einer Verbesserung meines Zustandes. Angst und Furcht gingen weg, ich hatte keinerlei Schmerzen in den Beinen, die wiederum wieder leicht waren. Außerdem empfand ich erneut eine große Freude. Aber damit ist mein Kampf gegen meine Ängste noch nicht zu Ende gegangen.

Besuche beim Exorzisten und die Befreiung

Nach einigen Monaten, als ich schon das Gefühl hatte, dass die Furcht und Angst mich ganz verlassen hatten, kam plötzlich eine neue Angstwelle ganz überraschend. Auch dieses Mal war es mir sehr schwierig, normal zu leben und zu arbeiten. Fast jeden Tag musste ich mit meiner Schwäche kämpfen, um die Angst zu überwinden und normal leben zu können. Ich betete viel und bat Gott die Angst von mir zu nehmen. Ich bemerkte aber, dass mein eigenes Gebet in dieser Intention keine dauerhafte Früchte brachte.

Dann beschloss ich zu einem Exorzisten zu gehen. Meine Freundin überredete mich, die katholische Beratungsstelle anzurufen und einen Termin für ein Erstgespräch mit dem Priester – einem Exorzisten – zu vereinbaren. Vor dem Treffen mit dem Priester, gemäß der in der Beratungsstelle verlaufenden Prozedur, sollte ich erst von einem Psychologen befragt werden. Während des Interviews stellte der Psychologe bei mir keine Störungen fest, die auf psychische Krankheit hinweisen könnten.

Wegen der langen Wartezeit wurde der Termin meines Gesprächs mit dem Priester erst für einige Wochen später vereinbart. Ich machte mir wegen des so langen Termins Sorgen, weil ich das Gefühl hatte, dass ich die Angstanfälle, die mich so sehr plagten, nicht mehr länger aushalten könnte.

Am vereinbarten Tag habe ich dem Priester nur von meinen Beschwerden erzählt. Das Exorzismusgebet sollte am 13. Januar stattfinden.

Während des Gebetes empfand ich Erleichterung, ein Sicherheitsgefühl, Frieden und  Freude. Ich erinnere mich an ein großes Kreuz mit dem Bild des gekreuzigten Christus, das im Hochalter der Kirche zu sehen war. In meinem Leben habe ich viele Kruzifixe gesehen, aber dieses weckte meine besondere Aufmerksamkeit. Während des Exorzismus kam mein Blick vom Kreuz nicht ab. Ich glaubte, dass der gekreuzigte Christus mich mit der Gnade der Befreiung vom Bösen beschenken wollte.  Auf dem Altar stand auch das kleine Bild von Gottes Mutter, die ich um Hilfe und um Vermittlung bat.

Als ich aus der Kirche rausging, war ich sehr glücklich und ich hatte Lust vor Freude einfach zu lachen. Als ich zur Bushaltestelle ging, bin ich auf dem Glatteis ausgerutscht und auf dem Gehweg hingefallen. Dieses Ereignis nahm mir aber meine Freude nicht weg, im Gegenteil – es brachte mich eigentlich zum Lachen. Ohne Angst zu haben, ging ich nach vorn, im Herzen ein Lied der Dankbarkeit zu Gott singend.

Auch diesmal nahm Gott meine Ängste weg, die mich plagten. Seither konnte ich wieder in Ruhe arbeiten und das Leben genießen. Bald stellte sich aber heraus, dass dies nur eine  vorläufige Erleichterung war. 

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Ein paar Monate nach dem Exorzismusgebet kam das nächste dramatische Ereignis. Ich ging gerade mit Sonia von einem Spaziergang nach Hause zurück. Als ich mich ungefähr 30 Meter vor dem Treppenhaus befand, empfand ich, genau wie ein paar Monate vorher, plötzlich ETWAS, was man rationell nicht erklären kann. DAS ETWAS kann nur mit einer  unsichtbaren Welle verglichen werden. Diese Welle schlug mich mit neuer Kraft, die viel größer war, als vorher und brachte nun eine noch stärkere Angst und Furcht mit sich. DAS ETWAS war viel stärker als ich selbst. Niemand  wird es begreifen, der so was nicht selbst erlebt hat. Ich fühlte mich, als ob ich mich in der Mitte vom Bösen befinden würde.

Gleichzeitig empfand ich eine riesige Schwäche. Blitzschnell verließen mich meine Kräfte und darum musste ich stehenbleiben. Ich stand eine längere Weile, ohne mich bewegen zu können. Meine Beine wurden schwer wie Blei und mein ganzer Körper steif. Die panische Angst ergriff mich immer mehr, mein Herz klopfte fürchterlich, ich zitterte und hatte Schwierigkeiten, mich auf den Beinen zu halten. Mir wurde vor den Augen dunkel. Das einzige, woran ich denken konnte, war die Wohnung so schnell wie möglich zu erreichen und nicht vor Augen der Bewohner hinzufallen. So begann ich verzweifelt zu beten, um das Treppenhaus glücklich zu erreichen. Nach einer gewissen Zeit versuchte ich weiterzugehen, um  die Eingangstür zu erreichen.  

Die ganze Strecke überwand ich, indem ich mich mit den Händen an der Wand festhielt. Ich träumte nur davon, wieder in der Wohnung zu sein. Nachdem ich ins Treppenhaus kam, war ich völlig erschöpft. Ich konnte gar nicht mehr auf den Beinen stehen, und schon gar nicht selbstständig und problemlos in den Aufzug steigen und hinauf fahren.

Schwer stürzte ich auf die Treppe. Ich musste mich ein paar Minuten erholen, um ein bisschen zu Kräften zu kommen und erst dann langsam zum Aufzug schreiten. Als ich wieder  in der Wohnung war, zitterte ich am ganzen Körper. Meine Beine wurden ganz steif und die Muskel sehr angespannt. Meine innerliche Ruhe wurde ganz zerstört und ich hatte Angst, mich zu bewegen, da ich hinfallen könnte. Von Stunde zu Stunde wurde mein Zustand immer schlechter.

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Allmählich ging ich immer seltener aus der Wohnung heraus. Schließlich kam es dazu, dass das einzige, was ich tun konnte, ein kurzer Spaziergang mit Sonja war. Dabei ging ich nur um die Ecke zur Wohnsiedlung. Sofort danach kam ich zurück, weil meine Beine sich vor Angst bogen. Ich konnte gar nicht gehen, ich war sogar nicht imstande mich umzudrehen. Es wurde mir auch vor den  Augen dunkel und ich musste mich, wegen der besonderen Schwäche, oft auf eine Motorhaube eines Autos, das auf dem Gehweg parkte, setzen.

Diese Zeit quälte mich sehr. Meine körperlichen Symptome kann ich mit jenen vergleichen, die charakteristisch für Miastenia gravis sind. Deswegen beschloss ich einige Tage lang die Arznei für diese Krankheit einzunehmen.  Meiner Meinung nach, konnte es einfach ihre Rückkehr sein. Doch trotz der Einnahme der Arznei, dessen positive Wirkung normalerweise schon nach circa einer Stunde eintritt,  vergingen die Beschwerden nicht. Die Arznei wirkte gar nicht. Also wurde mir klar, dass ich gar nicht an Myasthenia krank war.

Also sollte man  nach den Ursachen meines Zustandes  irgendwo anders suchen.   Ich bat die Leute aus meiner Kirche, die der Charismatischen Erneuerung angehörten, um ein Fürbittegebet. Jemand riet mir, sich noch einmal mit dem Exorzisten zum Gespräch und Gebet zu verabreden, um die Ursachen meiner Beschwerden besser zu erkennen.

Auf diese Weise kam es zum nächsten Treffen mit dem Priester- Exorzisten. Da ich mich mit dem gleichen Problem um Hilfe wandte, wie vor einigen Monaten, begann das Gebet mit der Frage: Warum war das vorherige Gebet wirkungslos? Warum –trotz des Exorzismusgebetes- kehrte die Angst zurück und stürmte mich mit aller Kraft? Worin lag die Ursache dafür?

Der Priester und eine kleine Gruppe von Menschen aus der Charismatischen Erneuerung konzentrierten sich auf das Gebet. Nach einer Weile kam Herr Gott mit der Antwort. Die Worte, die ich gehört habe, sagten mir die Wahrheit über mich und meine Haltung – Die Ursache meines Kummers lag darin, dass ich während des vorherigen Gebetes nicht ganz treu gegenüber Jesus Christus gewesen war, indem ich auf dem Seil zwischen  dem Gutem und dem Bösen balancierte.

***

Das war die reine Wahrheit. Einerseits wollte ich, damit Jesus in meinem Leben anwesend war. Aber andererseits fürchtete ich mich Ihm völlig anzuvertrauen und Ihm mein Leben abzugeben. Ich fürchtete mich davor, was Jesus mit mir tun wollte und wozu Er mich berufen hat. Es war also ein Mangel an meinem Vertrauen zu Gott. Unbeständigkeit und Labilität waren wie eine Tür, durch die das Böse einen leichten Zugang zu mir hatte, um mir Schaden anzurichten.

Der Priester sprach das Exorzismusgebet aus, baten Gott, das ganze Böse und all die   Attacken von mir zu entfernen. Während des Gebetes vertraute ich mich und mein ganzes Leben Jesus an. Ich entschuldigte mich bei Ihn für meinen bisherigen Mangel an Vertrauen, das ihn so sehr verwundete. Und Jesus hat mich befreit!

An diesem Tag begriff ich zum ersten Mal in meinem Herzen, wie wichtig es ist, eine reine Haltung gegenüber Gott zu haben. Es genügt nicht, nur schöne Worte zu Gott zu sprechen. Das wichtigste ist, im Herzen zu beten und mit der Lebenshaltung seine enge Beziehung zu Gott zu bestätigen.

Jetzt weiß ich genau, dass das einzige Antidotum, um wieder geheilt zu werden, war, Jesus völlig anzuvertrauen und Ihm, als Herr und König, das Leben abzugeben. Wenn jemand völlig gesund werden will und in Ruhe statt in ständiger Angst leben möchte, die Genesung der Seele und des Körpers erfahren will, gibt es für ihn keinen anderen Weg außer Jesus. Er ist der beste Arzt und die einzige Quelle der vollen Gesundheit und des Lebens! Eine volle Genesung des Menschen liegt einzig und allein in den Händen von Jesus!

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Das war das nächste Wunder während des Genesungsprozesses. Gott kam mir zu Hilfe und befreite mich vom Bösen, das mich so sehr geplagt hatte. (…) Ich fühlte mich, als ob Er zu mir sagte:  „Und nun zerbreche ich die Jochstange auf dir und zerreiße deine Fesseln.” (Nahum 1,13)