17. Sieben Tage

Nachdem ich meine Arbeit verloren hatte, sank ich ganz in die Tiefe und tiefer konnte ich eigentlich nicht mehr hinuntergehen. Man kann sogar behaupten, dass ich absolut am Rande stand. Ich konnte keine neue Arbeit finden, war noch sehr krank, hatte kein Geld… Manche Leute, denen ich etwas schuldig war, drohten mir mit einem Gerichtsverfahren. Und ein Bekannter sagte mir sogar, dass meine Situation hoffnungslos und ausweglos sei.

In dieser Zeit bekam ich auch eine letzte Aufforderung zur Bezahlung von einer Firma, bei der ich Schulden hatte. Ich wurde auch benachrichtigt, dass es zu einer Zwangseintreibung vom Gericht kommen würde, wenn die Rechnung nicht innerhalb von SIEBEN TAGEN beglichen werde. Das war wirklich ein Schlag und zugleich eine Katastrophe für mich…

„Wovon soll ich innerhalb von SIEBEN TAGEN so viel Geld nehmen?“ – fragte ich mich.

Aber Gott zeigte mir auch diesmal, dass für ihn nichts unmöglich ist. Seine Möglichkeiten und Mittel werden nie erschöpft. Er ist immer hilfsbereit und kommt jedesmal zur Rettung, auch wenn es sehr oft, oder im letzten Augenblick sein soll. Bei mir war es genauso. Wenn ich ganz am Rande stand, kam Er mir zu Hilfe.

Alle Ereignisse, die damit in Verbindung stehen, habe ich als Zeugnis niedergeschrieben (in der Geschichte „Wie gründete ich meine eigene Firma?“).

Um Englisch- und Deutschkurse zu führen, musste ich dringend eine eigene Firma gründen. Leider dauerte das zu dieser Zeit normalerweise 3 Wochen, denn damit verbunden waren alle amtlichen Formalitäten mit einer genauen Beschreibung des Unternehmens. Also menschlich gesehen, war es für mich unmöglich innerhalb von SIEBEN TAGEN die benötigte Geldsumme zusammen zu kriegen.

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Bereits am 3. September wurde meine Firma in die Evidenz der Wirtschaftstätigkeit im Gemeindeamt meines Familienortes eingetragen. Ich hatte kein Geld, sodass meine Mutter ungefähr 12 Dollar von einer Nachbarin leihen musste, um für die Registrierung und entsprechenden Bescheinigungen zu zahlen. Am nächsten Tag war ich im Finanzamt, die nötigen Formalitäten zu erledigen. Ich war aber entsetzt, als mir gesagt wurde, dass ich bei der Eintragung als Umsatzsteuerzahler 30 Dollar bezahlen muss. Das war für mich eine unglaublich hohe Summe.

Am Freitag, dem 7. September, fuhr ich nach L. (circa 200 km von der Hauptstadt entfernt). Dort war das für mich zuständige Amt für Statistik. Dort sollte ich einen Antrag auf die Eintragung meines Unternehmens ins statistische System, als auch für die Vergabe der statistischen Nummer, stellen. Als ich nach 13 Uhr das Amt erreichte, stellte sich heraus, dass es seit circa zehn Minuten Schwierigkeiten mir dem Computersystem gab (!) und ich konnte an diesem Tag leider nichts erledigen. Aber der Amtsleiter versprach mir, das Dokument mit der statistischen Nummer am nächsten Tag per Fax und das Original per Post zu schicken. (Das war für mich auch ein Wunder, da es normalerweise so was im Amt gar nicht geht!)

Nachdem ich das Fax mit meiner Steuernummer bekommen hatte, erledigte ich am 10. September die übrigen Formalitäten – Eröffnung des Firmenkontos, Eintragung als Umsatzsteuer-Zahler im Finanzamt und Bestellung des Firmenstempels.  

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Auf diese Weise kam es zur Gründung meines eigenen Unternehmens. Alle Formalitäten wurden sehr schnell (blitzschnell!) erledigt und kleine, als auch größere Hindernisse überwunden. Die Angestellten, die ich auf meinem Weg in den Ämtern begegnet bin, waren sehr freundlich, hilfsbereit und erledigten alle nötigen Dinge sehr schnell.

Somit brauchte ich statt 3 Wochen, nur SIEBEN TAGE um meine Firma zu gründen!  

Alles war wie im Traum – ich hatte Kunden und schon am SIEBTEN TAG stellte ich eine Rechnung aus und verdiente das erste Geld. Auf diese Weise konnte ich  meine Schuld noch innerhalb von SIEBEN TAGEN zurückzahlen (!). 

In den ersten Wochen nach der Gründung der Firma dachte ich über alles nach, was bisher geschehen war. Nach einer langen Zeit voller Schwierigkeiten und Misserfolge, war ich über den Verlauf der letzten Ereignisse sehr verwundert.

Mehr als 2 Jahre lang betete ich und bat Gott um eine Möglichkeit eine eigene wirtschaftliche Tätigkeit führen zu können. Doch es gab immer wieder verschiedene Hindernisse, die –meiner Meinung nach – nicht zu überwinden waren (Geldmangel, ein geeigneter Raum für ein Büro, Arbeitsgeräte, wie z.B. Telefon, Fax, Computer usw.).

Gott hat mir gezeigt und ich habe es auch selbst entdeckt, dass die Denkweise Gottes ganz anders ist als die der Menschen. Nur Gott kann aus dem Nichts etwas schaffen, sogar dann, wenn menschliche Kräfte versagen.